22. März 2013 Argentinien – Gauchito Gil der argentinische Robin Hood

Robin Hood ist der zentrale Held mehrerer spätmittelalterlichen englischen Balladenzyklen. In der Sage ist er Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit, der den Reichen nimmt und den Armen gibt. Die Existenz Robin Hoods als reale historische Figur ist nicht belegt.

Gauchito Gil wird nicht nur in seiner Heimatprovinz Corrientes verehrt, sondern eigentlich überall in Argentinien. Kleine Tempel mit roten Fahnen und beigelegten Geschenken befinden sich an unzähligen Landstrassen Argentiniens. Da Gauchito Gil als eine Art Patron für Auto-, Bus- und Lastwagenfahrern gilt, ist es üblich, zu hupen wenn man an einem Tempel vorbeifährt, um Gauchito Gil damit zu grüssen. Im Gegenzug hofft man auf eine unbeschwerliche und unfallfreie Reise. An seinem Todestag, dem 8. Januar, findet ein grosses Fest zu seinen Ehren statt. Der Pilgerort in Corrientes wird dann von 100.000en Menschen besucht und es wird getrunken, gesungen und getanzt.

Die Legende um Gauchito Gils Leben sagt folgendes aus: Er war ein Landarbeiter, der wegen eines angeblichen Verhältnisses mit einer reichen Witwe in grosse Schwierigkeiten geriet. Er verärgerte nicht nur die Brüder der Witwe, sondern auch einen eifersüchtiger Polizisten, der die Witwe ebenfalls liebte. Um den Schwierigkeiten zu entgehen, schloss sich Gauchito Gil der argentinischen Armee an und kämpfte in einem langen Krieg gegen die Streitkräfte Paraguays.

Im späteren argentinischen Bürgerkrieg desertierte er, um nicht gegen die eigenen Landsleute eingesetzt zu werden und versteckte sich daraufhin im Wald. Erzählungen zufolge war er während dieser Zeit so etwas Ähnliches wie der argentinische Robin Hood. Er bestahl die Reichen und verteilte seine Beute unter der notleidenden Bevölkerung. Er wurde 1878 schliesslich doch gefasst und zu Tode verurteilt.

Es gab viele Gerüchte über ihn und seine angeblichen Kräfte. Deswegen fürchtete sich Coronel Velazquez, ihn zu erschiessen. Statt dessen befahl er, Gauchito Gil mit dem Kopf nach unten aufzuhängen und ihm die Kehle durchzuschneiden. So war er sicher gegen seinen hypnotischen Blick.

Kurz vor der Vollstreckung des Urteils drohte Gauchito Gil dem Coronel, er würde seinen Sohn zuhause todkrank vorfinden, würde er ihn tatsächlich umbringen. Wäre er allerdings bereit, in seinem Namen zu Gott zu beten, werde sein Sohn wieder gesund. Trotz der Drohung wurde Gauchito Gil getötet und wie vorhergesagt fand Velazquez seinen Sohn todkrank zuhause im Bett vor.

Um Gottesgnade flehend eilte Velazquez zurück zu Gauchito Gils Grab und kurz darauf wurde der Sohn wieder gesund. Der Coronel baute dem Heiligen als Danksagung ein kleines Heiligtum, das heute als Hauptpilgerstätte bekannt ist und verbreitete im ganzen Land die Legende vom wundersamen Gauchito  Gil.

 

Wetter:

Sonne 27 Grad

 

 

 

          

 

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