6. Mai 2013 Peru, Cusco - Machu Picchu

Als Inka wird heute eine indigene urbane Kultur in Südamerika bezeichnet. Sie herrschten zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Ursprünglich war mit dem Begriff „Inka“ die Bezeichnung eines Stammes gemeint, der nach eigener Auffassung dem Sonnengott „Inti“ entstammte und die Umgebung Cusco besiedelte. „Sapa Inka“ war der Titel des Inka-Herrschers. Die Inka-Herrscher und insbesondere ihre Ahnen wurden neben dem Sonnengott „Inti“, dem Schöpfergott „Viracocha“ und der Erdgöttin „Pachamama“ als göttlich verehrt.

Wir steuern Cusco an, die weltberühmte Stadt des peruanischen Andenhochlandes. Sie liegt in 3.416 Metern Höhe und hat rund 350.000 Einwohner. Die wechselvolle Geschichte als Hauptstadt des Inkareiches zusammen mit einer unvergesslichen Landschaftskulisse inmitten der Anden machen sie zum Anziehungspunkt vieler Touristen. Als Ausgangspunkt zu der Inkastadt Machu Picchu ist sie weltbekannt geworden. Cusco wurde durch ein Erdbeben 1950 zu 90% zerstört. Die erhalten gebliebenen Inka-Ruinen und die Innenstadt mit ihren Kolonialbauten wurden 1983 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

In Cusco folgen wir dem hochgelobten Übernachtungstipp, den alle Motorradreisenden kennen, das Hostal La Estrellita. Mit sicherem Innenhof für die Motorräder ist es zentrumsnah gelegen und für 12 US Dollar pro Nacht zu haben. Eigentlich eine Unmöglichkeit in Cusco. Doch Ruben und sein Bruder Victor geben sich alle Mühe. Sie sind voll auf Motorradreisende eingerichtet, obwohl der Innenhof am Ende einer kleinen Treppe liegt. Mit einer alten Holztür, die Ruben über die 5 Stufen legt, ermöglicht er uns die Zufahrt. Im Innenhof parken bereits 3 Motorräder und wir gesellen unsere beiden BMWs dazu. Es ist ein sehr einfaches Hostal mit ausschliesslich Gemeinschaftsbädern, doch es gibt eine Gemeinschaftsküche zur Nutzung und sogar einen Fernseher.  Wir freunden uns schnell mit einem weiteren Motorradpärchen an. Evelyne (NL) und Ben (AUS) wohnen in England und wir sind uns bereits nach wenigen Stunden einig, dass wir die Exkursion nach Machu Picchu gemeinsam unternehmen.

Um 4.30 Uhr des nächsten Morgens klingelt uns unser Wecker aus dem Tiefschlaf. Wie gerne würden wir in unseren warmen Betten liegenbleiben. Doch unsere Zweitagestour zum „Heiligen Berg“ beginnt zeitig. Um 5.20 Uhr werden wir von einem Kleinbus abgeholt, der uns zur Bahnstation nach Ollantaytambo bringt. Von dort startet die knapp 2-stündige Zugfahrt durch das heilige Tal nach Aguas Calientes, am Fusse der Ruinenstadt Machu Picchu. Immer entlang des Flusses Vilcanota bietet sich uns in diesen frühen Morgenstunden eine fantastische Bergwelt. In Aguas Calientes übernachten wir in dem edlen Hotel Andina Luxury. Die Zimmer sind fantastisch, doch auch hier ist die Nacht kurz. Da wir zum Sonnenaufgang oben in Machu Picchu sein möchten, frühstücken wir um 4.45 Uhr und nehmen einen der ersten Busse, um über die 8 km lange Serpentinenstrecke hinauf zur Zitadelle der Inkastadt zu gelangen. Um 6.45 Uhr stehen wir mit Kamera und Proviantrucksack bewaffnet auf einem der umliegenden Hügel und blicken erwartungsvoll auf die Ruinen herab, bereit für die ersten Sonnenstrahlen.

Die Inkas erbauten die Stadt im 15. Jahrhundert in 2.360 Metern Höhe auf einem Bergrücken zwischen den Gipfeln des Huayna Picchu („junger Gipfel“) und des Berges gleichen Namens Machu Picchu („alter Gipfel“). Die Stadt umfasst 216 steinerne Bauten, die auf Terrassen gelegen und mit einem System von Treppen verbunden sind. Sie ist noch immer über einen schmalen Bergpfad zu erreichen. Die meisten Terrassen sind mit ihren in die Mauern eingebauten kleinen Wasserablauföffnungen bis heute erhalten. Ebenso die Kanalverbindungen von der ausserhalb der Stadtanlage befindlichen Wasserquelle und die Aussenmauern der Tempel und Wohnbauten. Die Forschung geht heute davon aus, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 1.000 Menschen beherbergen und versorgen konnte. Über den Sinn und Zweck dieser Stadt wurden verschiedene Theorien entwickelt. Tatsächlich existieren über sie aber keine Überlieferungen und wissenschaftliche Aufzeichnungen. Deswegen können auf der Grundlage archäologischer Funde nur mehr oder weniger begründete Vermutungen aufgestellt werden.

Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Yale University unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall entdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. Täglich besuchen durchschnittlich etwa 2.000 Personen die Sehenswürdigkeit. Die UNESCO fordert eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher, um das Kulturerbe nicht zu gefährden.

 

Wetter:

Teilweise bewölkt,

20 Grad

 

 

        

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