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11. September 2013 Mexiko, Agua Prieta – Resümee Lateinamerika

Die spanische Sprache gilt als Weltsprache und gehört zum romanischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Gegenwärtig wird Spanisch von 329 bis 358 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Die meisten der Spanisch sprechenden Menschen leben in Süd- und Zentralamerika. Mit dem Grenzübertritt in die USA gehört für uns zumindest vorerst die spanische Sprache der Vergangenheit an.

Wir blicken zurück. Nur imaginär, trotzdem drehe ich meinen Kopf unwillkürlich in Richtung Süden. Dort liegen sie, die vergangen 9 Monate unseres Lebens, die vergangen 32.000 km durch Lateinamerika, die wir mit unseren Motorrädern hinter uns gebracht haben. Unsere Reise, die am 6. Dezember 2012 in Chile begann und noch lange nicht zu Ende ist. Trotzdem verspüre ich diesen altbekannten Abschiedsschmerz, den ich während der vergangenen 9 Monate schon so oft gespürt habe. Und noch immer empfinde ich ihn als genauso schlimm wie am Anfang. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, er wird jedes Mal stärker.

Wir sind über Berge und durch Täler gefahren, deren Schönheit uns die Luft zum Atmen genommen hat. Wir standen auf Salzseen und in Sandwüsten und ganz am Ende der Welt. Genau dort, wo der Kontinent zu Ende ist. Wo es einfach keine weitere Strasse mehr gibt.

Wir haben Regenwälder und Inkastädte gesehen, haben Berge und Vulkane bestiegen und spürten die Kälte und die Macht der Gletscher. Wir bestaunten den Anblick perfekter Gipfelwelten und mehr als einmal fragten wir uns: Wer besitzt diese grossartige Fähigkeit, solche Naturwunder zu erschaffen?

Wir wurden vom Winde verweht, vom Regen durchweicht, von der Sonne bis an unsere Grenzen der Belastbarkeit erhitzt. Wir wurden von Hunden gejagt und von Kindern verfolgt. Wir wurden begrüsst und belächelt, beneidet und bemitleidet. Wir haben gelacht und geweint, geflucht und gejubelt. Doch am aller meisten haben wir unseren Traum gelebt.

Es gibt einen Platz für das Erlebte, für die Emotionen und für die Höhen und Tiefen der vergangenen Monate. Mitten in unseren Herzen. Für all die durchreisten Länder und ganz besonders für all die Menschen, an deren Leben wir für einen kurzen Augenblick teilhaben durften. Die Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft ist es, die uns wirklich beeindruckt hat. Das grenzenlose Vertrauen wildfremder Personen, die unmaskierte Ehrlichkeit uns gegenüber.

Julio, Luisa und Christian, unsere Freunde in Guatemala

Wir sind tief berührt von den zahlreichen Begegnungen und geschlossenen Freundschaften und wünschen uns sehr, das Erhaltene eines Tages zurückgeben zu können. Momentan können wir nur dankbar sein. Für alles, was wir bisher erlebt haben. Was wir teilen durften und was mit uns geteilt wurde. Jeden Tag aufs Neue.