6. Dezember 2013 USA, Morro Bay - Verkehrserziehung

Sheriff, Polizei und Highway Patrol sind die Ordnungshüter der Vereinigten Staaten. Wird man von ihnen im Strassenverkehr zum Halten aufgefordert, sollte man unbedingt im Wagen sitzen bleiben. Es empfiehlt sich ausserdem, die Hände auf dem Lenkrad zu belassen, so dass der Beamte diese sehen kann. Zuwiderhandlungen und Diskussionen sind grundsätzlich nicht zu empfehlen.

35.000 Kilometer bin ich auf meiner BMW durch Lateinamerika gefahren. 11 ganze Monate. Ich habe während dieser Zeit gelernt, mich den Fahrweisen der Latinos anzupassen. Ich habe links überholt, ich habe rechts überholt. Ich konnte Einbahnstrassen und Strassensperrungen ignorieren. Ich  lernte zu Schimpfen und zu Drohen und meine Fäuste zu schwingen wie ein Mann. Ich hatte meine Hupe zum Teil im Dauereinsatz, während ich bis auf wenige Zentimeter auf meinen Vordermann auffuhr. Ich fuhr wie Sebastian Vettel zum Grand-Prix-Sieg. So, als hätte Motorradfahren etwas mit Spass zu tun.

Und nun sitzen wir in diesem weissen Chevrolet, der wie alle anderen Fahrzeuge in diesem Land zwei Nummern zu gross geraten ist. Der viel zu viele Pferdestärken besitzt und dessen Scheibentönung eine Nuance zu dunkel geraten ist. Der uns während der motorradlosen Zeit die weiterhin gewünschte Mobilität und Flexibilität bieten soll.

Und kaum übernehme ich das Steuer, werde ich auch schon von einem Sherriff mit Blaulicht und Sirene verfolgt. Mein Blick in den Rückspiegel bestätigt mir meine böse Ahnung. Er meint mich. Und er meint es ernst.

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Bestimmend und fordernd ragt sein dicker Zeigefinger in die Luft, als er mir mit breitem, kalifornischem Slang vorwirft, einer Fussgängerin die Vorfahrt genommen zu haben.

Ich starre ihn während seiner Moralpredigt ungläubig an gefolgt von der Frage meinerseits, ob wir von der gleichen Dame sprechen. Die, die gerade damit begonnen hatte, ihren linken Fuss auf die Fahrbahn zu setzen, als ich mit meinem Chevrolet über den Fussgängerüberweg fuhr. Auf der gegenüberliegenden Seite. In geschätzten 35 Metern Entfernung. „Genau die!“ bestätigt er  mir. Strassen sind hier zu Lande unendlich breit, doch ich lerne, dass Fussgänger immer Vorrecht besitzen. Selbst wenn sie sich noch gar nicht auf der Strasse befinden.

Er ist Experte. Und weil er Experte ist, ist alles, was aus seinem Mund kommt korrekt. Eine Versicherung dafür, dass die Undurchschaubarkeit der Gesetze bei ihm in strukturierten Händen liegt. Und gleichzeitig erkenne ich, dass ich das, was ich eigentlich erwarte, von ihm nicht bekommen werde. Das, was Männer Frauen nur bedingt geben können. Oder eingeschränkt. Oder zeitlich begrenzt. Oder in geringer Konzentration: Verständnis. Und deswegen nicke ich nur, als wüsste ich, wovon er spricht. So wie es ein Mann tun würde. So, als hätte Auto fahren etwas mit Spass zu tun.

Blick vom "Little Baldy" im Sequoia Nationalpark

Klein wirkt das Auto neben den Sequoia Mammutbäumen, die eine Höhe von mehr als
80 m und einen Durchmesser von über 11 m erreichen können.

See-Elefanten gehören zur Gattung der Robben.

Ein Streifenhörnchen bewacht die See-Elefanten bei ihrem Mittagsschlaf.

Was wäre Kalifornien ohne seine Surfer?

Surfer in Morro Bay

Morro Bay

 

Wetter:

Sonne, 20 Grad

 

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