Wetter Sonne und RegenTemperaturen:Tag:16 GradNacht:10 Grad
Über das Ural-Gebirge zur Ural-Motorrad-Fabrik Auf dem Weg nach Osten überqueren wir das Ural-Gebirge. Dieses bildet die Grenze zwischen Europa und dem asiatischen Teil Russlands. Wir fahren also von nun an durch Asien. Das Ural-Gebirge verläuft in Nord-Süd Richtung und ist ca. 2400km lang. Die höchste Erhebung ist 1895 Meter hoch. Wir überqueren das Gebirge jedoch im südlichen Teil mit Höhen zwischen 300-500 Meter. Hier ist der Ural eher eine liebliche Hügelkette.Die nächsten zwei Nächte verbringen wir im Dorf Byngli bei Stefan und Olga. Stefan ist Bremer so wie ich und Olga ist Russin. Die beiden leben im Winter in Bremen und im Sommer in Russland. Ihr Holzhaus ist bereits 400 Jahre alt und die Verhältnisse dort sind sehr einfach. Sie vermieten kleine Bungalows und es gibt eine Banja (Russische Sauna) und ein „Plumsklo“. Das Beste ist jedoch das Frühstück und das Abendessen. Olga umsorgt uns mit hervorragender Russischer Küche.
Das Grundstück grenzt direkt an den Fluss Reka Neyva.
Blick zu den Nachbarn.
Heute ist mein Motorradfreier Tag. Stefan bringt mich zum Startpunkt der Wanderung zu den „7 Brüdern“. Dies ist eine Felsformation auf einem kleinem Berg. Die Wanderung soll 1 ½ Stunden dauern plus 8 km Rückweg zur Hauptstrasse. Oben angekommen bin ich in einem schönen Birkenwald alleine mit den 7 Brüdern. Nach einer Weile wandere ich zurück zur Hauptstrasse und komme dort bereits nach 1 ¾ Stunden Gesamtwanderzeit an. Das viele Wandern in der Schweiz scheint mich gut trainiert zu haben.
200 km weiter östlich liegt der Ort Irbit. Ein Wallfahrtsort für Motorrad-Liebhaber. In dieser Stadt werden die berüchtigten Ural-Motorräder gebaut. Normalerweise ist nur eine Besichtigung der Museen möglich, nicht aber der Ural Fabrik. Stefan und Olga haben jedoch gute Kontakte nach Irbit. Nach einigen Telefongesprächen treffen wir Sergej vor dem Werk. Er ist vielfacher russischer Motocross Champion und heute Politiker in der russischen Duma. Er und der Ural Produktionsleiter nehmen sich viel Zeit und zeigen uns die Fabrik und die Museen. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Aufwand die beiden für uns zwei daher-gefahrenen Motorradfahrer betreiben. Ein ganz grosses «Спасибо» (Danke).
Wir dürfen uns völlig frei in dem Werk bewegen. Es braucht keine Schutzbrillen oder Schutzhelme, keinen Gehörschutz, keine Sicherheitsschuhe und keine Sicherheits-Einweisung. Wir dürfen sogar fotografieren. Über 20 Jahre war ich in der Automobilindustrie tätig und habe duzende Werke besichtigt. So etwas war jedoch nie möglich.
Heutzutage werden noch ca. 100 Motorräder pro Monat produziert und weltweit verschifft.
Motorrad Museum: Dies besteht eigentlich aus zwei Museen und wir dürfen beide besichtigen. Der Ursprung der Marke Ural liegt darin, dass ein BMW Modell kopiert, bzw. in Lizenz gebaut wurde.