Wetter
Heiter und Regen
Temperaturen:
Tag:
11 Grad
Nacht:
7 Grad
Rock & Rost
Unser
schwedisches
Projekt,
sämtliche
30
Nationalparks
zu
besuchen,
startet
nach
einer
6-tägigen
Pause
in
Landskrona
am
Meer.
Die
Wäsche
ist
genauso
sauber
wie
wir,
das
Auto
geputzt
und
mit
Vorräten
aufgefüllt,
als
wir
durch
die
hellgrünen,
feuchtglänzenden
Buchenwälder
über
Land
fahren.
Die
dichten
Baumkronen
filtern
das
Sonnenlicht,
nur
hin
und
wieder
blitzt
ein
Strahl
hinunter
auf
den
Morgentau
der
Strassen.
Im
Radio
laufen
Rockklassiker.
Mit
Red
Hot
Chili
Peppers,
Metallica
und
Lenny
Krawitz
rollen
wir
voller
Freiheitsgefühl
durch
den
Vormittag.
Wir
reisen
hauptsächlich
wegen
der
Landschaft
durch
Schweden
und
hoffen
darauf,
den
Zauber
des
Landes
spüren
zu
können.
Annähernd
60
%
der
Landesfläche
ist
bewaldet
und
mit gut 100‘000 Binnenseen gespickt, dazu kommen 7‘000 Kilometer Küstenlinie.
Die
drei
südlichsten
Nationalparks
liegen
dicht
beieinander
und
tragen
Namen
wie
Söderåsen,
Dalby
Söderskog
und
Stenshuvud.
Trotz
Wochenende
sind
wir
nahezu
allein
auf
den
abwechslungsreichen
Wanderwegen
durch
das
tiefe
Laub.
Ein
Hochwald
aus
Eichen
und
Buchen
präsentiert
uns
einen
intensiv
grün
schimmernden
Teppich.
Endlich
gestatten
wir
uns,
langsamer
zu
werden,
als
der
Zeitgeist
es
vorschreibt.
Wir
lauschen
der
Stille,
die
uns
umgibt
und
bemerken
eine
Zufriedenheit in uns, die sich unmöglich erlernen lässt.
Söderåsen Nationalpark
Söderåsen Nationalpark
Östlich
von
Ystad
liegt
Ales
Stenar,
ein
geheimnisumwittertes
Oval
aus
59
riesigen
Steinen.
Er
ist
mitten
auf
einer
Wiese
arrangiert
mit
Rosamunde-Pilcher-Blick
auf
den
angrenzenden
Horizont.
Nichts
ausser
dem
Nichts
ist
noch
in
Sicht.
Die
Granit-
und
Sandsteine
bilden
die
Form
eines
Bootes
–
jeder
einzelne
von
ihnen
wiegt
ca.
5
Tonnen.
Mystisch
und
andächtig
wirkt
die
Stätte
auf
uns.
Ähnlich
wie
Stonehenge
in
England
scheint
dies
eine
Kultstätte
mit
integriertem
Sonnenkalender
gewesen
zu
sein.
Das
«Heck»
und
die
«Hecksteine»
weisen
in
die
Richtung,
wo
zur
Sommersonnenwende
am
21.
Juni
die
Sonne
untergeht
bzw.
zur
Wintersonnenwende
am
21.
Dezember
die
Sonne
aufgeht.
Hier
findet
mein
Hobby-Astrologen-Herz
Bestätigung, dass der Mensch einen festen Platz in einer gottgegebenen zyklischen Ordnung haben muss.
Ales Stenar
Nach
vielen
Kilometern
über
schnurgerade
Strassen
landeinwärts
liegt
der
Autofriedhof
Kyrko
mosse.
In
einem
Nadelwald
neben
der
einsamen
Landstrasse
haben
150
Schrottautos
aus
der
Mitte
des
20.
Jahrhunderts
ihre
letzte
Ruhestätte
gefunden.
Jedes
einzelne
der
Objekte
lässt
einen
Blick
auf
vergessene
Zeiten
werfen
-
auf
den
ersten
Hippie-Urlaub
im
VW
Bulli
Ende
der
70er
Jahre
oder
die
Revolution
des
schwedischen
Kultautos
Volvo
PV444.
Die
in
einem
Schwung
durchgezogene
Karosserielinie
vom
oberen
Windschutzscheibenrand
bis
zum
Heckabschluss
trug
dem
Auto
den
Spitznamen
«Buckelvolvo»
ein.
Erinnerungen
aus
unserer
Jugend
formieren
sich
ebenso
kreativ
in
unseren
Köpfen
wie
grosselterliche
Geschichten
aus
Nachkriegszeiten.
Trotzdem
liegt
eine
unheimliche
Stille
über
den
nassgeregneten
Fahrzeugen.
Was
sie
uns
wohl
alles
zu
erzählen hätten?
Kyrko mosse
Eine
6
km
lange
Brücke
verbindet
das
Festland
Schwedens
mit
der
Insel
Öland.
Der
Norden
besitzt
eine
wilde
Schönheit
und
wir
freuen
uns
über
die
Einsamkeit
während
unserer
Läufe
entlang
der
feinen,
weissen
Sandstrände.
Der
Grossteil
des
südlichen
Gebiets
der
Insel
zählt
zum
Weltkulturerbe
der
UNESCO.
Ihre
baumlose
und
gespenstisch
schöne
Kalksteinlandschaft
ist
vom
Wind
gezeichnet.
Wir
finden
wunderbare
Übernachtungsplätze
am
Strand.
Ganz
im
Norden
stehen
wir
direkt
am
Meer,
in
der
Nähe
des
Leuchtturms
«Ölands
norre
udde».
Und
auch
an
der
Südspitze
dürfen
wir
uns
neben
«Ölands
södra
udde»,
dem
südlichen
Leuchtturm,
für
eine
Nacht
an
die
Schulter
der
Melancholie
und
leisen
Zudringlichkeit des Meeres anlehnen.
Weitere Fotos vom Autofriedhof
Überhaupt
sind
unsere
Übernachtungsplätze
eine
Erzählung
wert.
An
einem
der
letzten
Abende
kommen
wir
auf
der
Suche
nach
einem
geeigneten
Schlafplatz
durch
den
klitzekleinen
Ort
namens
Gärsnäs,
neben
dessen
Sportplatz
wir
mit
unserem
Dicken
stehen
dürfen.
Doch
nicht
nur
das
–
wir
bekommen
Zugang
zum
Vereinsheim
des
ortsansässigen
Jugendfussballclubs
AIS.
Im
Vorraum
zeigen
Mannschaftsfotos
pausbäckige
Knaben,
die
mit
stolz
geschwellter
Brust
die
Sponsorenschriftzüge
auf
ihren
T-Shirts
präsentieren.
Als
einzige
Übernachtungsgäste
benutzten
wir
Umkleide
und
Dusche
des
Vereinsheimes
und
fühlen
uns
selbst
wie
kleine
Fussballstars.
Vielleicht
sogar
wie
Diego
Armando
Maradona,
mein
Lieblingsfussballer.
Wer
kennt
es
nicht,
das
legendäre
Video
mit
ihm
aus
dem
Jahre
1989.
Als
während
des
Warm-up
der
Hit
«Live
is
Life»
von
Opus
aus
den
Lautsprecherboxen
dröhnt,
präsentiert
Maradona,
dass
er
zu
Recht
der
beste
Fussballer
der
Welt
ist.
Er
schnappt
sich
einen
Ball
und
jongliert
mit
ihm,
flirtet
mit
ihm,
tanzt
mit
ihm.
Es
ist
ein
richtig
grosses
Schauspiel,
das
Maradona
dort
aufführt.
Mit
offenen Schuhbändeln wohlbemerkt!