Wetter
Sonne und Wolken
Temperaturen:
Tag:
25 Grad
Nacht:
10 Grad
Wenn aus Mücken Elefanten werden
Wir
stehen
am
Eingang
des
Store
Mosse
Nationalparks.
Hier
befindet
sich
das
grösste
Hochmoor
südlich
von
Lappland.
Das
unberührte
Reservat
bietet
eine
Vielzahl
an
Brut-
und
Rastplätzen.
Leider
nicht
nur
für
Vögel
und
Reptilien,
sondern
auch
für
Mücken
und
andere
Insekten,
die
liebend
gern
stechen,
beissen
und
saugen.
Eine
12
km
lange
Wanderrunde
führt
im
grossen
Bogen
um
das
sumpfige
Gebiet,
ein
Grossteil
davon
auf
Holzplanken.
Glücklicherweise
hilft
das
zügige
Wandern,
die
Mücken
daran
zu
hindern,
sich
auf
unserer
Haut
niederzulassen.
Ingo
trägt
lange
Hosen,
doch
ich
konnte
mich
einfach
nicht
dazu
durchringen.
Zu
schwül
ist
der
heutige
Tag.
Bisher
kamen
wir
nahezu
stichfrei
durch
den
Nachmittag
und
ich
fühle
mich
in
meinem Mantra bestätigt – immer schön in Bewegung bleiben!
Nach
zwei
Stunden
strammen
Marsches
ziehen
am
Himmel
dunkle
Gewitterwolken
auf.
Je
näher
die
Gewitterfront
kommt,
desto
feuchter
wird
die
Luft.
Die
Moskitos
scheinen
sich
ausserordentlich
daran
zu
erfreuen
-
ein
willkommenes
und
kulinarisch
schmackhaftes
Angebot
in
Form
menschlichen
Blutes.
Ausgelassen
und
in
Partystimmung
sitzen
sie
bald
überall
auf
unsere
Haut:
auf
Waden
und
Oberarmen,
auf
der
Stirn,
in
den
Ohren.
Das
Wandern
entlang
der
stehenden
Tümpel
und
Moore
kommt
mittlerweile
dem
Versuch
zweier
Kaninchen
gleich,
die
inmitten
eines
Rudels
hungriger
Alligatoren
versuchen,
unbeschadet davonzukommen.
Diverse
Empfehlungen
im
Internet
raten
dazu,
ätherische
Öle
auf
die
Haut
zu
schmieren:
Lavendel,
Eukalyptus,
Gewürznelke
und
ganz
besonders
Salbei.
Man
kann
sich
alternativ
auch
mit
Bier
einreiben.
Die
in
der
Hefe
enthaltenen
B-Vitamine
hätten
eine
mückenabwehrende
Wirkung,
so
die
Erklärung.
Als
naturverbundener
Mensch
würde
ich
nur
allzu
gern
auf
einfache
und
natürliche
Mittel
zurückgreifen.
Ich
würde
sogar
mit
Räucherstäbchen
und
Kerze
durch
die
Naturreservate
Schwedens
laufen.
Doch
wenn
man
hier
mit
solchen
Sachen
ankommt,
lachen
sich
die
heimischen
Mücken
erst
kaputt,
bevor
sie
anschliessend
umso
gnadenloser
zustechen.
Wir
beenden
also
unseren
Globuli-Wollsocken-Kuschel-Versuch
und
schmieren
uns
mit
einer
Chemiekeule
namens
«Muskol
Insect
Repellent»
ein.
Ingo
brachte
es
2019
von
seiner
Motorradtour
aus
Kanada
mit.
Ein
wahres Höllenzeug!
Die
Luft
ist
schwül-warm
und
bewegungslos.
Nicht
mehr
ganz
rechtzeitig
vor
dem
Regen
schaffen
wir
es
zurück
zum
Parkplatz.
Doch
sehr
nass
werden
wir
glücklicherweise
nicht,
da
nur
ein
paar
Tropfen
herunterkommen.
Trotzdem
sind
wir
froh,
uns
ins
Wageninnere
setzen
zu
können.
Um
zu
verhindern,
dass
die
Scheiben
beschlagen,
öffnen
wir
beide
Seitenfenster
und
ziehen
die
Fliegengitter
davor.
Geschafft!
Noch
mit
dem
Umziehen
beschäftigt
fällt
mein
Blick
auf
das
Fenster
der
Schiebetür.
Was
ist
das?
Schockschwerenot!
Wie
aus
dem
Nichts
bilden
sich
riesige
Schwärme
kleinster
Mücken.
Nicht
eine.
Nicht
mehrere.
Horden.
Tausende!
In
Sekundenschnelle
ist
die
gesamte
Aussenseite
des
Fliegengitters
voller
Minimücken, jede einzelne halb so gross wie ein Sandkorn.
Und
da
sie
so
unendlich
klein
sind,
schaffen
sie
sich
problemlos
Zugang
zum
Inneren
des
Fahrzeugs.
Plötzlich
ist
nicht
nur
die
Aussenseite
des
Fliegengitters
schwarz,
sondern
auch
die
Innenseite.
Ich
stosse
einen
entsetzten
Schrei
aus,
bevor
ich
hektisch
alle
Fenster
schliesse.
Doch
zu
spät!
Fröhlich
steuern
die
Biester
auf
die
Frontscheibe
zu,
um
sich
im
untersten
Teil
der
Lüftungsschlitze
niederzulassen.
Auf
dem
Weg
dorthin
zapfen
sie
gierig
und
ungefragt
unsere
wertvollen
Körpersäfte
an.
Sie alle sind hungrig und wollen unser Blut.
Wäre
es
eine
Lösung,
das
Innengebläse
auf
höchste
Stufe
zu
stellen?
Bestimmt
sterben
sie
im
Sturm,
so
meine
Schlussfolgerung.
Doch
weit
gefehlt!
Von
der
wirbelnden
Luft
getragen
nutzen
sie
den
Auftrieb,
um
sich
auf
dem
hellen
Stoff
der
Fahrzeugdecke
niederzulassen.
Diese
widerlichen,
aufdringlichen
Minimücken!
Da
thronen
sie
nun,
über
unseren
Köpfen.
Wenn sie nicht so klein wären, könnte man wahrscheinlich ihr dämliches Grinsen sehen.
Ich
tue,
was
ich
immer
tue,
wenn
ich
nicht
weiter
weiss:
Ich
werde
wütend!
Wie
eine
Furie
schlage
ich
mit
dem
Geschirrtuch
um
mich.
An
die
Decke,
an
die
Scheiben,
auf
den
Tisch.
Wusch!
Klatsch!
Peng!
Salopp
gesamt,
Roger
Federers
einseitige
Rückhand
ist
nichts
gegen
meine
Schlagkraft.
Es
ist
ein
zorniges
Morden,
das
nur
wenig
Platz
für
Versöhnung
vorsieht.
Zu
Hunderten
fallen
sterbende
Insekten
auf
den
Boden
und
die
Wucht
jedes
einzelnen
Schlages
klingt
wie
Fluch
und
Segen
zugleich. Und dann…. gibt es erstmal ein Bier. Das nennt man wohl Traumabewältigung.
Tivendens Nationalpark
Tivendens Nationalpark