Wetter
Sonne
Temperaturen:
Tag:
20 Grad
Nacht:
11 Grad
Stairway to Heaven
Nachdem
wir
das
Nordkap
hinter
uns
gelassen
haben
und
nun
wieder
Richtung
Süden
reisen,
hat
sich
etwas
Entscheidendes
verändert:
das
Tempo.
Wir
sind
in
der
Langsamkeit
zweier
Schnecken
unterwegs
und
verbringen
viel
Zeit
an der gleichen Stelle mit Wandern, Joggen, Lesen, Essen und Glücklichsein.
Wie
so
oft
auf
vergangenen
Reisen
wurden
mir
die
infektiöse
Art
des
quirligen
Lebens
zu
viel.
Zu
wechselhaft.
Zu
eindrücklich.
Mein
vegetatives
Nervensystem
war
am
Schluss
ziemlich
launisch
und
forderte
lautstark
nach
einer
Pause
–
und
zwar
subito.
Und
hier
ist
sie.
Aus
diesem
Grund
gibt
es
nicht
viel
Spektakuläres
zu
berichten.
Ausser
von
Wanderungen
mit
Blick
in
die
Unendlichkeit
Skandinaviens,
von
denen
man
meinen
könnte,
sie
seien
aus
einem
Hochglanzprospekt für Reisebüros entsprungen. Glanz und Glamour in jede Richtung.
Mit
Blick
auf
Ozean
und
hustenbonbon-blauen
Horizont
joggen
wir
auf
der
beschaulichen
Insel
Vega
entlang
der
felsigen
Küstenlinie.
Das
anschliessende
Frühstück
am
Strand
ist
mit
einem
lüsternen
Pfeifkonzert
der
Austernfischervögel
untermalt.
Laut
fordernd
kreisen
die
schwarz-weissen
Vögel
mit
den
auffälligen
roten
Schnäbeln
über
unsere
Köpfe,
ganz
nach
dem
Motto:
«mehr
ist
mehr».
Das
Zürcher
Opernhaus
tät
sich
sowas
von
freuen
über
die
formvollendete
Klangqualität
des
federnden
Komplotts.
Unsere
Reise
hat
sich
in
Urlaub
gewandelt.
Karamellpudding
statt
Low-Carb-Diät.
Bohemian Rhapsody statt Sonntagmorgen Gottesdienst.
Zusammen
mit
den
über
6´500
kleinen
Inseln
und
Felsklippen
bildet
die
Insel
Vega
den
Vega-Archipel,
der
zum
UNESCO-
Welterbe
zählt.
Die
Bewohner
haben
an
der
westlichen
Küste
eine
wunderschöne
Treppe
gebaut.
Fast
2´000
Stufen
führen
hinauf
auf
den
Berg
Ravnfloget.
Jede
einzelne
Stufe
wurde
durch
eine
andere
Person
finanziert,
deutlich
gemacht
durch
Namensschilder
aus
Messing.
Beinahe
verliert
man
beim
Aufstieg
die
Konzentration,
so
sehr
ist
man
mit
dem
Lesen
der
verschiedenen Gönnernamen beschäftigt.
Das
ist
Fitness,
wie
wir
es
lieben.
Unter
freiem
Himmel,
mit
Sonne
und
Nordwind
stellt
es
einen
ziemlichen
Kontrast
dar
zu
den
hüftsteifen
Fitnessketten,
die
Namen
tragen
wie
McFit,
Mrs.
Sporty
und
Fitness
Plus.
Hier
braucht
es
kein
Marketinginstrument,
mit
dem
die
Bäuche
der
sentimentalen
Bio-Mittelschicht
gepinselt
werden.
Im
rotwangigen
Elan
stapfen
wir
dem
Plateau
entgegen,
schwitzend,
schnaufend
und unästhetisch. Genau wie alle anderen Bergwanderer auch.